Politisch korrekt einkaufen

In Zeiten, da jedermann jedermann falsch versteht, nichts wirklich scheint und alles scheinbar wirkt, ist es besonders wichtig, in Kleinigkeiten des Alltags zu investieren, um die Welt ein kleines, winziges Stück zu verbessern. Beginnen wir heute mit dem Einkaufszettel der Weltverbesserung:

Honig
5 Paprika
1 Schoko fürs Brot
2 Weißbrote
Spaghetti
100g Salami
1kg Kraut
Puderzucker
Kreuzkümmel

Soweit, so gut. Schnell notiert, halb gemerkt, los gehts. Doch Moment – nehmen wir uns nur eine Minute und einen Sitzplatz und  betrachten den Zettel genauer:

Honig – Verdrehter Herrenwitz! Ungekürzt müsste es „Bienenhonig“ lauten, was wiederum in sich gekehrt als „Honigbiene“ die Individualität der weiblichen Emanzipation auf ein läppisches Zuckerschneckchen reduziert.

Paprika – Verborassismus! Mit dem Begriff „Paprika“ werden Menschen ungarischer Abstammung nur auf den Gebrauch desselben begeschränkt, jedoch haben auch sie ein Recht, Salz und Pfeffer zu benutzen.

Schoko, Weißbrot, Spaghetti, Kraut – Erneut verborassistische Ausdrücke! Als Bildungsbürger bewegen wir uns aber in internationalen Rassismusgebieten.

SalamiPuderzucker – Verbosexismus! Als Sprecher aller Leser kann ich diese AusdrückInnen so nicht stehen lassen!

Kreuzkümmel – Religiös-fanatischer Semirassismus! Diese verbale Attacke ist die Vorstufe zu einem terroristischen Anschlag!

Verfassen wir nun den Einkaufszettel in Ruhe und politisch korrekt. Wir werden ihn im Laden laut verlesen, um unsere Mitbürger zum Umdenken zu bewegen.

Guten Tag, ich hätte gerne
Spucke von fliegendem Nutzvieh
5 Bürger ungarischer Abstammung
ein Glas farbigen Migrationshintergrund
2 ganze Personen mit heller Hautfarbe
eine Packung Italiener
100g Penis
1kg Australiendeutsche
geschlechtsverkehrenden Süßstoff und
einen halben weltreligiösen Bewohner der Türkei.

Wenn wir Glück haben, schaffen wir es noch rechtzeitig vor Ladenschluss, aber im Zuge der allgemeinen Gleichstellung treten wir natürlich dafür ein, 24/7 auch hier zu etablieren, denn schließlich hat jedermann das Recht auf Arbeit, immer und zu jeder Zeit!

Mit herzlichen Grüßen
Ihre Frau Körb